Also hier geht es ja um Modbus RTU und die RS485 Schnittstelle:
Bei der Nutzung von Modbus RTU, einem Kommunikationsprotokoll, das typischerweise über RS-485-Hardware implementiert wird, spielen die Abschlusswiderstände eine wichtige Rolle zur Sicherung der Signalintegrität über das Netzwerk. Diese Widerstände von üblicherweise 120 Ohm werden an beiden Enden der Busleitung eingebaut, um Reflexionen des Signals am Leitungsende zu vermeiden.
Die Entscheidung, wann genau Abschlusswiderstände verwendet werden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Leitungslänge: Je länger die Verkabelung, desto wichtiger werden die Abschlusswiderstände. Generell wird empfohlen, ab einer Leitungslänge von etwa 300 Metern Abschlusswiderstände einzusetzen. Bei kürzeren Strecken sind sie möglicherweise nicht notwendig, es sei denn, es gibt andere Gründe, wie hohe Baudraten oder elektromagnetische Störungen.
- Baudrate: Bei höheren Übertragungsraten (Baudraten) steigt die Notwendigkeit von Abschlusswiderständen, da höhere Geschwindigkeiten anfälliger für Signalreflexionen und -verzerrungen sind.
- Elektromagnetische Umgebung: In Umgebungen mit hoher elektromagnetischer Interferenz (EMI) kann es hilfreich sein, Abschlusswiderstände zu verwenden, selbst bei kürzeren Kabellängen, um die Signalintegrität zu verbessern.
- Anzahl der angeschlossenen Geräte: Auch die Anzahl der Geräte auf dem Bus kann eine Rolle spielen. Mehr Geräte bedeuten mehr potenzielle Reflexionspunkte, was die Notwendigkeit von Abschlusswiderständen erhöhen könnte.
Zusammenfassend sollten Abschlusswiderstände immer dann in Betracht gezogen werden, wenn eines der oben genannten Szenarien zutrifft, insbesondere bei längeren Leitungen oder höheren Baudraten. Es ist eine gute Praxis, den Bus während der Inbetriebnahme zu testen, um festzustellen, ob Abschlusswiderstände notwendig sind, indem man die Signalqualität an verschiedenen Punkten des Netzwerks überprüft.