Die meisten Batteriespeicher, die im Zusammenhang mit Solaranlage installiert werden, haben eine eingebaute Laderegel, nach der sie sich versuchen aufzuladen, bevor Strom eingespeist wird und sich versuchen zu entladen, bevor Strom aus dem Netz bezogen wird. Industriespeicher können nach anderen Kriterien gesteuert werden, um z.B. Spitzenlasten zu begrenzen oder nach Vorgaben des Netzbetreibers den Energiebezug in Hochlastfenstern zu begrenzen. Kleine Batteriespeicher würden durch das Laden des Elektroautos tiefe Ladezyklen durchlaufen und damit hohen Verschleiß haben. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll den Speicher durch den cFos Charging Manager zu steuern. Hierzu benötigen Sie ein Modell, das steuerbar ist oder zumindest eine Schaltmöglichkeit über ein Relais.
Speicher können im Rahmen von SunSpec Batterie Modell 124 gesteuert werden (z.B. Fronius) oder eigene Modbus Register haben, die eine Steuerung erlauben. Hybridgeräte dienen als Wechselrichter für Solarpanele und Speicher. Wechselrichter, Zähler und Batteriespeicher werden im cFos Charging Manager als Zähler-Kacheln angelegt. In allen Zählern gibt es daher die Möglichkeit die Batteriesteuerung zu aktivieren. Für SunSpec Geräte mit Modell 124 versucht der cFos Charging Manager den dazugehörigen Speicher zu steuern. Eventuell müssen Sie dies im Gerät erst freischalten. Bei benutzerdefinierten Zählern (Victron, etc.) versucht der cFos Charging Manager eine benutzerdefinierte Variable namens "soc" (in Prozent) zu finden. Diese wird ggf. in der Zählerkachel dann angezeigt.
Unter der Batteriespeicher-Steuerung können Sie zunächst die maximale Lade- und Entladeleistung angeben. -1 bedeutet, dass der Charging Manager die Lade bzw. Entladeleistung nicht steuern soll. Sie können dann mehrere Laderegeln definieren, die nacheinander alle paar Sekunden abgearbeitet werden und den Lade bzw. Entladestrom begrenzen. Die Laderegeln funktionieren ähnlich, wie die Laderegeln für Wallboxen. Als Startwert, d.h. Regelwert verwendet der cFos Charging Manager die maximale Ladeleistung bzw. Entladeleistung und erlaubt, diesen mittels Abarbeiten der Laderegeln zu verändern.
Nachdem alle Laderegeln abgearbeitet sind, gibt es ein aktuelles Limit (das auch 0 sein kann) für die Lade- bzw. Entladeleistung. Diese Werte legt der cFos Charging Manager in den benutzerdefinierten Variablen, namens "charge_power_w", "charge_power_prc" (Angabe in Prozent), "discharg_power_w" und "discharge_power_prc" ab. Außerdem gibt es eine benutzerdefinierte Variable namens "bat_mode". Hier wird festgehalten, ob es ein Ladelimit bzw. Entladelimit gibt (0=keine Werte, 1=Ladelimit, 2=Entladelimit, 3=Lade- und Entladelimit). Die Limits werden bei SunSpec Geräten umgerechnet und in die dafür vorgesehen Register geschrieben. Bei benutzerdefinierten Zählern kann man benutzerdefinierte Outputs anlegen, die die Werte der obigen Variablen in das Gerät schreiben. Sie finden hierfür Beispiele in den mitgelieferten Zählerdefinitionen für Victron bzw. Kostal Plenticore. Wird das Lade- bzw. Entladelimit nicht gesteuert, existieren die jeweiligen Variablen nicht, so dass sie auch nicht in den Speicher geschrieben werden. Mit der "Modus"-Einstellung der Batteriespeicher-Steuerung bestimmen Sie, was passieren soll, wenn es sowohl positive Werte für Lade- als auch Entladeleistung gibt. "Neutral" heißt, dass der cFos Charging Manager beide Werte an den Speicher übergibt und dieser ggf. in einem Bereich selbst entscheidet, was er tut. "Laden priorisieren" bedeutet, dass die Entladeleistung auf 0 gesetzt wird, wenn die Ladeleistung positiv ist, "Entladen priorisieren" bedeutet, dass die (Auf-)Ladeleistung auf 0 gesetzt wird, wenn die Entladeleistung positiv ist. Dies ist nützlich, wenn der Speicher nur über einen Wert für Lade- und Entladeleistung verfügt. Ergibt sich als Lade- bzw Entladeleistung kleiner 0, werden die benutzerdefinierten Variablen gelöscht. Dies sollten Sie beim Erstellen von benutzerdefinierten Zählerdefinitionen berücksichtigen. Dies ist z.B. der Fall, wenn Sie als maximale Lade- bzw. Entladeleistung -1 angegeben haben, oder wenn Ihre Laderegeln zu negativen Werten führen. Sie können so z.B. Zählerdefinitionen erstellen, die nur dann steuernd auf den Batteriespeicher einwirken, wenn es die entsprechenden Variablen gibt (if exist(charge_power_w)...
).
Schaltausgang: Einige Speicher sind leider nicht mit obigen Regeln direkt steuerbar. Um aber zumindest den Speicher mit obigen Regeln deaktivieren zu können (beispielsweise wenn ein Auto lädt), kann man versuchen, einen Schaltkontakt zu nutzen, falls der Speicher einen Steuereingang besitzt. Falls praktikabel, könnte man den Speicher mittels Schütz auch elektrisch vom Netz trennen (um Zerstörung des Speichers zu vermeiden, müssen Sie sich beim Hersteller bzw. Elektriker vorher erkundigen, ob das Gerät dafür geeignet ist). Sie können in dem Feld "Schaltausgang" den Namen einer Variablen angeben, die auf 1 gesetzt wird, wenn Lade- oder Entladeleistung nach Auswertung der Laderegeln positiv ist und auf 0, falls nicht. Der cFos Charging Manager liefert eine Zählerdefinition für eine Shelly Schaltbox bzw. Schaltsteckdose mit. Wenn Sie diese einrichten, erhält der Zähler eine Geräte ID, z.B. M5. Dann können Sie unter "Schaltausgang" in der Batteriespeicher-Steuerung die Shelly Schaltbox mittels: M5.output1
angeben. Wenn Sie dem Variablen-Namen ein Minus voranstellen, wird der Schaltausgang invertiert (-M5.output1
)